Wir für Feuchtwangen - Bündnis 90 / Die Grünen

Wahlprogramm - Wahlziele

Thema Klimaschutz und Energiemanagement

Die Herausforderung

Der Klimabericht der Vereinten Nationen bestätigt nochmals: der Klimawandel ist durch den Menschen verursacht und es bleiben nur noch wenige Jahre, um die Folgen des Klimawandels für die nächsten Generationen zu mildern. Die Stadt Feuchtwangen hat hier großen Spielraum und kann eine entscheidende Signalwirkung für seine Bürger geben. Deutlich wird dies schon jetzt für uns alle durch die Häufung von Wetterextremen: Unwetter, Hochwasser, milde Winter, trockene Frühjahre. Längst wird dies von Wissenschaftlern als erste Anzeichen eines sich wandelnden Klimas gedeutet. Wir müssen den CO2 Ausstoß gewaltig senken und gleichzeitig beginnen, uns an die unabwendbaren Folgen des Klimawandels anzupassen.

Ein weltweiter Hunger nach Energie zeigt auch bei uns schon Wirkung. Steigende Energiepreise stellen uns vor völlig neue Herausforderungen, bieten aber auch Chancen, mittelfristig von fossilen und atomaren Energiequellen unabhängig zu werden. Ein Blick in den Haushalt der Stadt Feuchtwangen zeigt, dass die Kosten für Energie für städtische Gebäude massiv gestiegen sind. Leider wird dies nicht zum Anlass genommen, konsequent Energiesparmaßnahmen zu verfolgen. Zwar existiert ein Energiegutachten, aber die Umsetzung erfolgt nur schleppend oder gar nicht. Stattdessen wird immer noch unnötig CO2 erzeugt und Geld regelrecht zum Fenster hinaus geheizt.

Großen Kostenaufwand verursachte die energetische Nachbesserung der Ballspielhalle. Mit immensem Aufwand wurde die komplette Verglasung der Halle ausgetauscht, um die laufenden Energiekosten auf ein erträgliches Maß zu senken. Erbaut wurde die Halle jedoch erst 1995/96 und ist somit ein Beispiel, wie falsche Planung hohe Betriebskosten bzw. nachträgliche Investitionen fordert.

Ich möchte, dass über die vollmundigen Bekenntnisse zum Klimaschutz hinaus, mit denen momentan alle Politiker egal welcher Couleur kokettieren, wirklich Maßnahmen ergriffen werden. Eine Stadt hat hier großen Spielraum und entscheidende Signalwirkung für seine Bürger. Für die Stadt Ansbach habe ich in diesem Frühjahr ein Klimaschutzprogramm erstellt. Für Feuchtwangen möchte ich es nächstes Jahr tun und dieses dann auch gleich umsetzen.

Unser Konzept für Feuchtwangen:

Der Satz „Global denken lokal handeln“ hat nach wie vor gerade bei einer fortschrittlichen kommunalen Energiepolitik besondere Bedeutung. Eigenen Stadtwerken wie in Feuchtwangen kommt dabei besondere Bedeutung zu. Hier muss künftig aktiv die Dienstleistung Energieberatung angeboten werden. Ein erster Schritt wurde bereits gemacht durch das Angebot einer Gebäude- Wärmeverlustanalyse mittels Wärmebildkamera für Kunden der Stadtwerke. Weiter muss sukzessive der Einstieg in die energieeffiziente Kraftwärmekoppelung erfolgen. Voraussetzungen dafür sind unabhängige Stadtwerke. Den Erhalt und Ausbau der Stadtwerke sehen wir als vordringliche Aufgabe.

Die Stadt Feuchtwangen muss Vorbild sein bei der konsequenten Umsetzung von Energiesparmaßnahmen bei allen kommunalen Liegenschaften. Hierfür muss das für die Stadt Feuchtwangen bestehende Energiegutachten abgearbeitet werden. Die Erarbeitung einer Prioritätenliste für Sofortmaßnahmen (Umsetzung noch 2008) wie z.B. Dämmung oberster Geschossdecken, Durchführung des hydraulischen Abgleichs aller Heizungsanlagen, Austausch von alten Leuchtmitteln gegen Energiesparlampen - um nur einige Beispiele zu nennen - helfen Energie und vor allem auch Kosten zu sparen.

Nutzerschulungen in öffentlichen Liegenschaften und die Einbindung der Hausmeister in aktives Gebäudeenergiemanagement zeigen unerwartete Einsparungspotenziale auf. Bei der Straßenbeleuchtung gilt der Grundsatz: „Soviel wie nötig, sowenig wie möglich“.

Bei kommunalen Neubauten ist zukünftig bereits bei der Planung eine Energiekostenbilanz zu erstellen. Ebenso ist bei städtischen Neubauten der Passivhausstandard anzustreben, bei Generalsanierungen das 3-Liter-Haus.

Für Bürger-Solaranlagen sind Dachflächen zur Verfügung zu stellen, mit den Dachflächen des Bauhofes ist hierbei schon ein Anfang gemacht. Die ehemalige Bauschuttdeponie wäre ebenfalls eine Fläche, für die geprüft werden sollte, ob sie für eine Photovoltaikanlage geeignet wäre.

Mittelfristiges Ziel ist die Senkung des Energieverbrauchs der städtischen Liegenschaften um 40% bis 2020, wie es der Landkreis auf Antrag der Grünen-Kreistagsfraktion inzwischen beschlossen hat.

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